„I miss all of my friends, I don‘t know where they went / I don’t know what I’m doing here , I don’t know what I’m doing here “, so beginnt Daniel Freitags neue Single und fängt damit das Leben in Zeiten von Corona ein. Das Gefühl die Welt nicht mehr zu verstehen, orientierungslos und überfordert zu sein ist mittlerweile für viele zum Allgemeinzustand geworden. „Der Gedanke tauchte bei mir in den letzten Jahren häufiger, auch, oder vor allem wenn scheinbar alles mal richtig läuft. Diese Entkopplung ist irgendwie symptomatisch für unsere Zeit und alarmierend, was ja nicht nur negativ ist, sondern auch zur Veränderung aufruft. Der Text scheint erstmal düster, aber das Lied ist für mich positiv gemeint, ein Beruhigungslied: man ist komplett lost, aber das ist schon okay so. Aushalten, loslassen, ausatmen.“ Der existentialistische Song greift auch Freitags zwei Jahre Paris und Vaterschaft auf: „Plötzlich findet man sich in einem Kindercafé wieder und denkt: Was mach ich hier. Fuck, ich glaub, ich bin erwachsen.“

(Eingespielt hat er es zusammen mit dem Berliner Schlagzeuger und Komponisten Max Andrzejewski. „Die kommende EP und auch mein im Herbst erscheinendes Album sind größtenteils alleine entstanden, aber für diesen Track brauchte es die Energie einer freien Live-Performance.“)

Das dazugehörige Musikvideo ist gleichzeitig ein Verweis auf die prekäre und mitunter absurde Situation von Musikern in der Pandemie: „Live-Konzerte sind in den letzten Jahren immer wichtiger geworden für Musiker: plötzlich gibt es keine mehr, die Einnahmen brechen weg und die Musiker spielen umsonst in die Leere des Internets hinein. Da passte der Songtitel auch direkt wieder.“